„Eine der größten Bedrohungen für Frieden und Versöhnung in Afghanistan ist und bleibt die ausländische Truppenpräsenz und vor allem die wieder verschärfte Kriegsstrategie der USA“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, zur jüngsten Friedenskonferenz in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Hänsel weiter:
„Die Gesprächsangebote von Afghanistans Präsident Aschraf Ghani an die Taliban werden kaum Erfolg haben, solange sich die USA als die eigentlichen Herrscher in dem zentralasiatischen Land aufspielen. Eine unbedingte Voraussetzung für eine innerafghanische Lösung des zuletzt erneut eskalierenden Konfliktes mit steigenden Opferzahlen ist daher der Abzug aller ausländischen Truppen einschließlich der Bundeswehr.
Auch wenn der deutsche Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan nun Unterstützung bei möglichen Friedensgesprächen angeboten hat, bleibt die geschäftsführende Bundesregierung zu passiv. Sie muss sich jetzt klar von den Kriegsdrohungen von US-Präsident Donald Trump distanzieren und auf zivilen Aufbau setzen. Dazu gehört vor allem die Unterstützung ziviler, demokratischer Kräfte für den Versöhnungsprozess im Land statt afghanische bewaffnete Kräfte auszubilden, die selbst für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Um Frieden zu schaffen, müssen die Waffen schweigen und der Aufbau nachhaltig gestärkt werden.“