“Mobilität wird wieder erheblich teurer - für manche dann nicht mehr bezahlbar. Während die Preise in allen Lebensbereichen drastisch ansteigen, hat es nun die Regierung fertiggebracht, eine ihrer wenigen sinnvollen Umsetzungen für die Entlastung von Mensch und Klima ohne Nachfolgeregelung auslaufen zu lassen. Wissing hat zwar angekündigt, dass er Lindners Widerstand brechen konnte, aber auch hier zeichnen sich weitere Unklarheiten ab. Die Finanzierung wird teilweise auf die Länder geschoben, Angaben zum Zeitpunkt der Folgeregelungen gibt es nicht und ob diese dann wirklich einen Großteil der Bevölkerung finanziell entlasten, bleibt ebenso offen“, erklärt Bernd Riexinger, Sprecher für nachhaltige Mobilität der Fraktion DIE LINKE, zum ersatzlosen Auslaufen des 9-Euro-Tickets. Riexinger weiter:
„Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmer hat es in einer Marktforschung offengelegt: Das günstigere Ticket entlastet nicht nur, es verlagert auch den Verkehr vom Auto hin zur Schiene und leistet damit einen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen. Dieser Effekt würde sich noch verstärken, wenn die Menschen die Sicherheit hätten, dass so etwas langfristig gilt. Die Ampel hat damit eine große Chance vertan. In der Sommerpause hatten die Grünen noch unsere Vorschläge aufgegriffen und propagiert, aber passiert ist nichts. Leichtfertig wurden alle Anträge von uns abgelehnt. Es muss jetzt eine schnelle Regelung erfolgen, um die Menschen nachhaltig zu entlasten.
Unser Konzept dazu liegt auf dem Tisch: Wir wollen Bus und Bahn schrittweise kostenfrei machen. Dafür soll das 9-Euro-Ticket bis Jahresende verlängert werden, um ein Tarif-Chaos zu verhindern. Ab Januar 2023 fordern wir einen einheitlichen Tarif in ganz Deutschland von nicht mehr als 1 Euro pro Tag. Das Angebot gilt für Tages-, Monats- und Jahreskarte. Schülerinnen und Schüler, Azubis und Menschen mit Sozialtickets fahren kostenfrei. Langfristig machen wir den ÖPNV bundesweit und für alle kostenfrei.“