„Die Bundesregierung spielt mit dem Feuer. Wenn sie einen Handelskrieg vermeiden will, sollte sie schleunigst eine Kehrtwende in der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik vollziehen. Ein derart riesiger Überschuss in der Handelsbilanz ist ein klares Zeichen, dass die Löhne und Renten in Deutschland zu niedrig sind. Hätten die Menschen mehr Geld in der Tasche, dann könnten sie mehr kaufen, und es müssten mehr Waren importiert werden. Das sture Festhalten am deutschen Lohndumpingmodell zerreißt die Eurozone und provoziert Protektionismus in anderen Ländern“, kommentiert Sahra Wagenknecht den Rekordüberschuss in der deutschen Handelsbilanz in Höhe von 253 Milliarden Euro. Die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Während der chinesische Außenhandelsüberschuss im letzten Jahr um 9,1 Prozent geschrumpft ist, ist der deutsche um 3,5 Prozent gestiegen. Seit Einführung des Euro 1999 haben sich die deutschen Außenhandelsüberschüsse mehr als vervierfacht und sind – wenn man sie in Relation zum BIP setzt – inzwischen fast doppelt so hoch wie die chinesischen. Diese extreme Abhängigkeit vom Außenhandel erweist sich nun als Achillesferse. Um die Abhängigkeit von unseren Handelspartnern und damit verbundene Risiken zu reduzieren, müssen die Binnenwirtschaft über ein öffentliches Investitionsprogramm gestärkt, der Arbeitsmarkt reguliert sowie höhere Renten und ein höherer Mindestlohn durchgesetzt werden.“