"Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung über die wissenschaftlichen Beschäftigten spricht, ist völlig respektlos. Wer meint, dass Lehrende und Forschende die Hochschulen verstopfen und Innovation behindern würden, hat jedes Vertrauen verspielt. Frau Karliczek ist keine Lobby, sondern eine Bürde für die Wissenschaft. Sie trägt die politische Verantwortung dafür, dass immer noch über 90 Prozent des Personals in Lehre und Forschung befristet sind. Das ist ein sozial- und arbeitspolitisches Desaster. Den Ländern ohne durchsetzbare Entfristungsverpflichtungen Milliarden zu zahlen und dann die Verantwortung an die jeweiligen Ministerien und Hochschulen abzugeben, ist ein Taschenspielertrick", erklärt Nicole Gohlke, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, und versichert den Beschäftigten an den Hochschulen und Forschungsinstituten ihre volle Unterstützung. Gohlke weiter:
"Eine zukunftsfähige Wissenschaft gibt es nicht mit noch mehr Konkurrenz und Exzellenzwettbewerben, sondern mit sicheren Jobs und einer soliden Finanzierung. Hinter Innovationen und Grundlagenforschung stehen gestandene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Respekt und sichere Jobs verdient haben. Der Bund muss seiner Verantwortung gerecht werden und langfristig seine Mittel für mehr Personal und entfristete Stellen aufstocken.
Unser Antrag für eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes liegt zur Abstimmung auf dem Tisch. Die anderen demokratischen Bundestagsfraktionen können nun unter Beweis stellen, ob sie es ernst meinen mit ihren Reformversprechen. Fest steht: DIE LINKE steht an der Seite der Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen und berufliche Perspektiven."