„In Zeiten zunehmender Spannungen zwischen einigen westlichen Staaten und Russland sind der 8. und 9. Mai wichtig, um aus der gemeinsamen Geschichte die notwendigen Rückschlüsse für die Gegenwart zu ziehen: Heute vor 73 Jahren hat die Rote Armee nach Verlusten von rund 13 Millionen Soldaten und schätzungsweise 14 Millionen Zivilisten maßgeblich zum Ende des Hitlerregimes beigetragen. Diese Geschichte eint Russland mit den übrigen Siegermächten und muss uns nach wie vor mahnen“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Hänsel weiter:
„Knapp ein dreiviertel Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es allerdings erschreckend, wie Feindbilder aus der Zeit des Kalten Krieges wieder gepflegt werden. Nato und EU rüsten auf und haben wiederholt mehr militärische Infrastruktur und den Bau von panzerfesten Straßen gen Russland gefordert. Diese Politik bringt die europäische Friedensordnung in Gefahr und muss gestoppt werden. Abrüstung und vertrauensbildende Maßnahmen sind das Gebot der Stunde.
Außenpolitische Differenzen können allein auf der Basis von Völkerrecht und mit Hilfe der UNO gelöst werden – auch das ist eine Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg. Im Übrigen sollte Deutschland den 8. Mai, der in Russland einen Tag später begangen wird, endlich als Feiertag anerkennen. Das wäre nicht nur ein Zeichen politischer Größe, sondern auch ein wichtiges Signal gegen Rechtspopulisten.“