„Die Durchschnittszahlen des Bruttoinlandsprodukts im Jahre 2020 geben die reale Lage nur unzureichend wieder. Der Einbruch der Wirtschaftsleistung etwa in den Branchen der Gastronomie, im stationären Handel, im Tourismus ist desaströs. Auch im verarbeitenden Gewerbe beträgt der Rückgang der Wirtschaftsleistung über 10 Prozent. Trotz enormer staatlicher Hilfsmaßnahmen befürchte ich eine Vielzahl von Insolvenzen“, kommentiert Klaus Ernst, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie im Deutschen Bundestag, die vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum Bruttoinlandsprodukt in 2020. Ernst weiter:
„Trotz Kurzarbeitergeld haben die massiven Rückgänge der Einkommen vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu einem Rückgang der privaten Konsumausgaben um 6 Prozent geführt. Eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes ist dringend notwendig. Von jenen Geringverdienenden, die weniger als 900 Euro Netto-Individualeinkommen verdienen, hatten über die Hälfte Einkommenseinbußen. Weitere Hilfsmaßnahmen sind unerlässlich, um die Existenzen von Arbeitnehmern, Soloselbständigen und Unternehmen zu sichern.
Eine übereilte Konsolidierung der Staatshaushalte, wie es von Teilen der CDU und FDP gefordert wird, behindert ein Herauswachsen aus der Krise. Eine weitere aktive Rolle des Staates muss auch durch eine Vermögensabgabe der Reichsten der Gesellschaft finanziert werden.“