„Im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen ist die ständige Entwicklung neuer Wirkstoffe und bezahlbarer Medikamente dringend erforderlich. Die Bundesregierung muss sich schnell für deutlich höhere Investitionen in die medizinische Forschung und Entwicklung in diesem Bereich einsetzen“, erklärt Sylvia Gabelmann, arzneimittelpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Mitglied im Unterausschuss für Globale Gesundheit, anlässlich jüngster Recherchen des NDR, nach denen sich trotz zunehmender Ausbreitung resistenter Keime eine ganze Reihe von Pharmakonzernen aus der Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika zurückgezogen hat. Gabelmann weiter:
„Die Zunahme resistenter Keime wird als eine der größten globalen Gefahren angesehen, die WHO warnt vor einem ‚post-antibiotischen Zeitalter‘. Da Antibiotika nur begrenzt und für wenige Tage eingesetzt werden sollen, bestehen für Pharmaunternehmen weitaus schlechtere Profitaussichten als mit anderen Medikamenten, etwa gegen Krebs oder chronische Erkrankungen. Doch der medizinische Bedarf darf nicht den Kriterien des Marktes zum Opfer fallen. Schon jetzt sterben derzeit jährlich rund 33.000 Menschen in der EU und Hunderttausende weltweit an den Folgen von Infektionen mit resistenten Keimen.
Wir fordern die Bundesregierung, die eine Führungsrolle im Bereich Globale Gesundheit anstrebt, auf, jetzt zu handeln, die Forschung entschieden zu fördern, sie transparenter zu machen und darauf hinzuwirken, die Forschungs- und Entwicklungskosten von Preis und Absatzmenge des Produkts zu entkoppeln.“