"Ich unterstütze den Vorstoß der Minister. Die derzeitige Regelung führt durch die effektiv niedrigeren Gesamtstrompreise in Ballungszentren und insbesondere in Süddeutschland dazu, dass aus betriebswirtschaftlichen Gründen stromintensive Unternehmen angereizt werden, ihren Stromverbrauch nach Süddeutschland zu verlagern. Es ist volkswirtschaftlich notwendig, dass die Stromkosten dort am niedrigsten sind, wo es den meisten Strom gibt", erklärt Ralph Lenkert, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Forderung der Energieminister Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins nach einer Aufteilung Deutschlands in Strompreiszonen. Derzeit müssen Verbraucherinnen und Verbraucher in den Regionen Deutschlands, die besonders viel erneuerbare Energie - insbesondere Windenergie - erzeugen, deutlich höhere Netzentgelte zahlen als beispielsweise Städte in Bayern. Diese werden durch die überdimensionierten Netzausbauplanungen, z.B. SuedLink und SuedOstLink, noch weiter steigen. Lenkert weiter:
"Auch für mein Bundesland Thüringen, für ganz Ostdeutschland, hätte eine Aufteilung der Gebotszonen für den Stromhandel Vorteile. Das würde mittelfristig vor unnötig steigenden Netzentgelten und damit noch höheren Stromkosten schützen. Ich fordere, dass sowohl Szenariorahmen als auch Netzentwicklungspläne für das Stromnetz - unter Berücksichtigung der volkswirtschaftlich besten Aufteilung in Gebotszonen - neu erstellt werden."