„Die Deutsche Islamkonferenz ist weiter ein Stelldichein reaktionärer Verbände. Es ist geradezu absurd, unter dem Motto ‚Muslime in Deutschland – deutsche Muslime‘ Vereinigungen zu hofieren, die den politischen Islam vertreten und von der türkischen Regierung kontrolliert werden“, erklärt Sevim Dagdelen, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Dagdelen weiter:
„Angesichts der Spitzelaffäre ist die von der türkischen Führung gelenkte Moscheevereinigung DITIB ein Fall für die Spionageabwehr und nicht für ein Podium der Bundesregierung. Es ist ein politisch fatales Signal, dass der Zentralrat der Muslime (ZMD), dem fundamentalistische Muslimbrüder und selbst Salafisten angehören, bei der Islamkonferenz wieder eine öffentliche Bühne bekommt. Die vom Verfassungsschutz überwachte islamistische Gemeinschaft Milli Görüs bleibt über den Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM) mittelbar in die Islamkonferenz eingebunden. Der Tatsache, dass die meisten Muslime in Deutschland säkularisiert sind, trägt Bundesinnenminister Horst Seehofer mit der Deutschen Islamkonferenz kaum Rechnung.
Der politische Islam ist Gift für die Integration der hier lebenden Muslime. Die Bundesregierung muss den säkularen Islam fördern, und nicht reaktionäre Verbände und damit deren Ideologie.“