„Wenn in einer derart starken Volkswirtschaft wie Deutschland die unteren 40 Prozent der Einkommensbezieher seit der Jahrtausendwende Reallohneinbußen hinnehmen mussten, läuft etwas gehörig falsch. Die Reichen werden reicher auf Kosten der Ärmeren – das sind unhaltbare Zustände“, kommentiert Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, den aktuellen Verteilungsbericht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), dem zufolge die Ungleichheit bei Vermögen und Einkommen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Ernst weiter:
„Hinter den Zahlen stecken Millionen Schicksale von Menschen, denen eine Teilhabe am Wohlstand und ein gutes Leben verwehrt werden. Das Auseinanderdriften bei Einkommen und Vermögen gefährdet auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und nicht zuletzt hemmt die wachsende Schere zwischen Arm und Reich erwiesenermaßen die wirtschaftliche Entwicklung.
Ganz richtig empfiehlt der DGB eine Politik, die Reiche stärker in die Pflicht nimmt. Es ist höchste Zeit für ein gerechteres Steuersystem – etwa durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Es ist auch höchste Zeit, prekäre Beschäftigung unter anderem durch ein Verbot sachgrundloser Befristungen zurückzudrängen, den Mindestlohn auf zwölf Euro anzuheben und das Rentenniveau zu erhöhen.
Die Gewerkschaften sollten erkennen, dass die Positionen der LINKEN ihren eigenen Forderungen am nächsten kommen, und weniger den Eindruck erwecken, bedingungslos hinter der SPD herzulaufen. Nur auf Druck wird die SPD einen linken Kurs einschlagen und auch beibehalten.“