„Die neuesten Zahlen zu Gewalt an Frauen sind erschreckend, denn sie zeigen, dass Gewalt an Frauen in Deutschland zunimmt. Doch die heute veröffentlichten Zahlen spiegeln nur ein kleines Ausmaß der Gewalt wieder, die Frauen in Deutschland erleben müssen. Sie belegen nur die Vorfälle, die innerhalb einer Partnerschaft von Frauen angezeigt werden. Das ist nur ein Bruchteil der Gewalt, die passiert. Die meisten Vorfälle von häuslicher Gewalt werden überhaupt nicht zur Anzeige gebracht. Außerdem zeigen diese Zahlen nicht die Gewalt außerhalb einer Beziehung. So wurden im letzten Jahr 147 Frauen von ihrem (Ex-)Partner getötet – und 227 außerhalb einer Beziehung“, erklärt Cornelia Möhring, stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der neuesten Zahlen zu Partnerschaftsgewalt, die heute von Ministerin Giffey präsentiert werden. Möhring weiter:
„Wir brauchen nicht nur mehr Studien zu häuslicher Gewalt, wir brauchen umfassende Untersuchungen zu allen Formen der Gewalt an Frauen, damit diese wirksam bekämpft werden kann. Die letzte Dunkelfeldstudie zu häuslicher Gewalt ist 14 Jahre alt. Zu Tötungsdelikten außerhalb von Beziehungen liegen der Bundesregierung so gut wie gar keine Erkenntnisse vor, wie unsere Kleine Anfrage zu Femiziden ergeben hat. Zudem fehlen bislang aussagekräftige Studien über Formen und Ausmaß digitaler Gewalt gegen Frauen und darüber, wie groß der Anteil der Betroffenen in Deutschland ist.
Wenn bedrohte Frauen keine Hilfe finden, dann steigt die Zahl der Todesopfer. Wir brauchen dringend mehr Frauenhausplätze und eine bessere Finanzierung von Beratungsstellen. Frauen, die Hilfe brauchen, müssen diese auch umgehend erhalten. Keine Frau darf mehr von einem Frauenhaus abgewiesen werden müssen!“