„Es ist eine große Erleichterung, dass die deutsche Journalistin Mesale Tolu nun endlich aus der Haft in der Türkei entlassen wird und zu ihrem Mann und ihrem gemeinsamen kleinen Sohn zurückkehren kann. Das ist aber nur ein Teilerfolg, denn die Freilassung aus der Haft ist kein Freispruch. Mesale Tolu darf die Türkei weiterhin nicht verlassen, und der ungerechtfertigte Strafprozess gegen sie geht am 26. April kommenden Jahres weiter. Damit drohen ihr weiterhin bis zu 20 Jahren Haft“, erklärt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Die Außenpolitikerin weiter:
„Vor allem darf über diesen Teilerfolg nicht vergessen werden, dass noch etliche weitere deutsche Staatsbürger in der Türkei in Haft sitzen, darunter der Journalist Deniz Yücel und der Wissenschaftler Sharo Gari, der das Land seit zwei Jahren nicht verlassen darf. Die Lage für Journalisten und Politiker in der Türkei bleibt katastrophal, ihre Freiheit ist von der Willkürjustiz Erdogans abhängig. Wir müssen nun also in Ruhe sehen, welcher Deal möglicherweise hinter der Haftentlassung von Meşale Tolu steht. Und vor allem dürfen wir die übrigen politischen Gefangenen in der Türkei unter Erdogan nicht aus den Augen verlieren.“