"Eine Aktienrente auf Pump ist überflüssig wie ein Kropf. Finanzminister Christian Lindner (FDP) lässt endlich die Katze aus dem Sack und gibt zu, dass er mit den im Koalitionsvertrag vereinbarten zehn Milliarden Euro für eine Aktienrente nicht weit käme und weit mehr als hundert Milliarden Euro für sein Anliegen bräuchte. Dabei müssten zunächst die Schuldzinsen erwirtschaftet werden und dann eine Rendite. Die ist bei den heutigen Kapitalmarktrisiken alles andere als sicher. Um einen Beitragssatzpunkt zu finanzieren, bräuchte es derzeit 17 Milliarden Euro. Um die zu generieren, müsste FDP-Chef Lindner bei drei Prozent Rendite 570 Milliarden Euro bis 2035 anhäufen. Die gesamte Rentenversicherung hat derzeit Einnahmen von rund 350 Milliarden Euro“, erklärt Matthias W. Birkwald, renten- und alterssicherungspolitischer Sprecher der LINKEN im Bundestag, zu Bundesfinanzminister Christian Lindners Vorschlag zur Aktienrente. Birkwald weiter:
„Ich fordere SPD und Grüne auf, dieses absurde Theater sofort zu beenden, denn mit der Rente darf man nicht zocken. Wir brauchen statt eines solch irre teuren Vorschlages eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung um zehn Prozent, damit das Rentenniveau wieder lebensstandardsichernde 53 Prozent erreichte. Das kostete Durchschnittsverdienende und ihre Chefs aktuell jeweils nur 33 Euro mehr an Rentenbeitrag im Monat und wäre im solidarischen Umlageverfahren gut finanzierbar. Im Übrigen: Die Schwedinnen und Schweden erhalten gerade einmal durchschnittlich 86 Euro von insgesamt 1355 Euro durchschnittlicher staatlicher Gesamtrente aus der Aktienrente, Lindners Vorbild. Das sind gerade einmal 6,4 Prozent. Aktienrente - keine gute Idee.“