„Die Zunahme der Einbürgerungszahlen ist erfreulich. Dennoch ist die Einbürgerungsquote im europäischen Vergleich viel zu niedrig. Die vergleichsweise niedrigen Einbürgerungszahlen sind das Ergebnis vieler Gesetzesverschärfungen der vergangenen Legislaturperioden. Es braucht jetzt eine Einbürgerungsoffensive, um das Einbürgerungspotential besser ausschöpfen zu können“, erklärt Gökay Akbulut, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu den heute veröffentlichten Einbürgerungszahlen für das Jahr 2021. Akbulut weiter:
„Die im Koalitionsvertrag angekündigten Erleichterungen müssen jetzt schnell umgesetzt werden, begleitet von einer öffentlichkeitswirksamen Einbürgerungskampagne und der besseren Ausstattung der Einbürgerungsbehörden. Das Land Berlin unternimmt mit dem geplanten Einbürgerungs-Zentrum vorbildliche Anstrengungen in diese Richtung. Für die Bundesregierung haben konkrete Gesetzesänderungen offenbar jedoch keine Priorität.
Ursache für die zu niedrige Einbürgerungsquote sind unter anderem die zu hohen rechtlichen Hürden bei der Einbürgerung, dies betrifft auch Gebühren, Einkommens- und Sprachanforderungen. Viele Menschen würden sich einbürgern lassen, wenn sie ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten dürften. DIE LINKE kämpft seit Jahren für erleichterte Einbürgerungen und eine generelle Akzeptanz der Mehrstaatigkeit. Unsere Gesellschaft ist vielfältig, Einbürgerung stärkt die Partizipation und gleichberechtigte Teilhabe von länger hier lebenden Migrantinnen und Migranten in der Gesellschaft.“