„Es ist gut, dass die Ampelkoalition die Bekämpfung der Corona-Politik auf eine fachlich fundierte Basis stellen will. Aber die Pandemie ist eben nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Notlage. Im Expertenrat fehlt Sachverstand für gesellschaftlich relevante Bereiche wie Pädagogik, Pflege- und Sozialwissenschaften, Ökonomie und Arbeitsmarktpolitik. Pandemiebekämpfung ohne eine umfassende und langfristig ausgerichtete Strategie ist wie ein Hausbau ohne stabiles Fundament“, erklärt Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur ersten Sitzung des Expertenrats zur Corona-Pandemie. Ferschl weiter:
„Viel zu oft wurden in der Pandemie die Interessen von wirtschaftlich schwachen Haushalten, Kindern, Eltern und anderen Gruppen nur unzureichend beachtet. Das muss endlich aufhören! Genauso wie die künftige Eindämmung des Virus müssen wir auch die bereits sichtbaren Folgen der Pandemie im Blick behalten: Wir brauchen deutlich mehr Behandlungsmöglichkeiten für psychische Erkrankungen, Reha-Plätze für von Long-Covid Betroffene sowie einen Ausbau der Frauenhäuser als Soforthilfe gegen häusliche Gewalt. Arbeitsmarktpolitisch ist mehr sozialer Schutz für Menschen im Niedriglohnbereich nötig, die aufgrund der Pandemie in Kurzarbeit gehen müssen oder ihren Job verloren haben.
DIE LINKE hatte bereits vor über einem Jahr die Einsetzung eines Pandemierats gefordert. Ein solches Gremium muss nicht nur interdisziplinär besetz sein, sondern auch transparent arbeiten. Die Ergebnisse der Beratungen müssen sowohl dem Bundestag als auch den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht werden.“