„Der digitale Neo-Feudalismus bedroht jede demokratisch verfasste Gesellschaft. Nichts anderes ist es, wenn der reichste Mann der Welt mit Twitter eine der einflussreichsten Diskurs-Plattformen der Welt kauft und für seine Umgestaltungs-Pläne Applaus von Rechtsextremen und Anarcho-Kapitalisten bekommt“, erklärt Jan Korte, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE. Im Zuge der Twitter-Übernahmepläne von Elon Musk setzt die Fraktion DIE LINKE im Bundestag künftig auch auf die freie Alternative Mastodon. Korte weiter:
„In unserem Wahlprogramm fordern wir die Zerschlagung von Monopolen und die Förderung öffentlicher Alternativen zu Twitter und Co. Da ist es nur konsequent, wenn wir uns als Fraktion unabhängiger von einem durchgeknallten Twitter-Kaiser wie Elon Musk machen und Mastodon ausprobieren. Ich freue mich, dass wir in Zukunft auch die Leute erreichen, die Twitter wegen der angekündigten Änderungen den Rücken gekehrt haben.“
Anke Domscheit-Berg, netzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, ergänzt: „Der angekündigte Kauf von Twitter durch Elon Musk zeigt, wie gefährlich privatwirtschaftliche digitale Monopole sind, wenn beispielsweise ein einzelner Mensch sein Wertgerüst einer globalen Kommunikationsplattform überstülpt und es dort noch stärker als bisher Desinformationen, Verschwörungserzählungen und digitale Gewalt geben wird.
Die soziale Infrastruktur des Internets, wozu auch Twitter als soziales Netz gehört, darf niemals durch einen einzelnen Menschen kontrollierbar sein. Diese soziale Infrastruktur sollte sowohl unabhängig von staatlichen als auch von kommerziellen Interessen vollständig gemeinwohlorientiert organisiert werden, als öffentlich finanziertes, europäisches soziales Netz, mit voller Autonomie für die Nutzer und natürlich transparent und offen. Mit diesem Ziel vor Augen ist Mastodon bereits ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit, denn diese föderal organisierte Plattform bietet Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten und die Regeln im Umgang miteinander. Wir wollen durch unsere stärkere Präsenz dort zeigen, dass es zu Twitter auch Alternativen gibt, auf denen man sich mit Bürgern oder Journalisten austauschen kann.“