„Habemus Papam. Die größte Gefahr für die Stabilität der Eurozone lauert in Deutschland und nicht im Palazzo Chigi“, kommentiert der deutsch italienische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Fabio De Masi, die Regierungsbildung in Italien. De Masi weiter:
„Es gibt unzählige Gründe, die rechte Lega zu verachten, aber auch viele Gründe, ihren Aufstieg der deutschen Wirtschafts- und Europapolitik anzulasten.
Der designierte Finanzminister Giovanni Tria unterscheidet sich kaum vom zukünftigen Europaminister Savona, der von Präsident Sergio Mattarella, Brüssel und Berlin zum Totengräber der Eurozone stilisiert wurde. Er greift die italienische Industriepolitik als zu wenig innovativ an, fordert aber unter anderem die Finanzierung öffentlicher Investitionen durch die Zentralbank und kritisiert die deutschen Exportüberschüsse. So etwas ist nur im vatikanischen Konzil konservativer Ökonomen in Deutschland Ketzerei.
Die Mehrheit der Italiener lehnt die Kürzungspolitik zu Recht ab. Die Bundesregierung sollte erkennen: In der Eurozone führen alle Wege nach Rom, weil eine Eskalation gegenüber der drittgrößten Volkswirtschaft der EU den Euro und auch das deutsche Exportmodell über Nacht beerdigen würde.“