„Mit der erneuten Verweigerung von Überflugrechten für die Bundeswehr durch die malische Putschregierung wurde der Bundesregierung mal wieder signalisiert, dass die Machthaber in Bamako an einer Weiterführung der UN-Mission ‚MINUSMA‘ kein Interesse haben und die deutsche Präsenz unerwünscht ist. Insofern ist die Entscheidung von Verteidigungsministerin Lambrecht, die operative Aufklärungsarbeit einzustellen, zu begrüßen, jedoch nicht konsequent. Nachdem bereits Ende April die Ausbildungsmission ‚EUTM‘ ausgesetzt wurde, bleibt die Bundesregierung bei ihrem Schlingerkurs und lässt die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unter äußerst gefährlichen Bedingungen im Land", erklärt Ali Al-Dailami, stellvertretender Vorsitzender und verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Al-Dailami weiter:
„Dies ist nach dem Abzug der französischen Truppen fahrlässig und kopflos. Schließlich haben sich die Angriffe auf Blauhelm-Soldaten zuletzt gehäuft. Seit 2013 sind bereits 255 Soldaten und Mitarbeiter der UN-Mission in Mali ums Leben gekommen. Es ist eine der verlustreichsten UN-Missionen seit dem Korea-Krieg. Die Bundesregierung sollte sich eingestehen, dass der Auslandseinsatz nach fast zehn Jahren gescheitert ist. Nun gilt, diesen Einsatz umgehend zu beenden und die Bundeswehr mit einer Exit-Strategie koordiniert aus Mali abzuziehen."