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Befristungswahn beenden - Wissenschaftszeitvertragsgesetz neu ausrichten

Pressemitteilung von Nicole Gohlke,

„Die prekäre Lage der Beschäftigten im akademischen Mittelbau an den Hochschulen ist dramatisch. An den Hochschulen und Forschungseinrichtungen herrscht weiterhin eine überbordende Befristungspraxis vor - die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) hat daran leider rein gar nichts geändert. Das WissZeitVG ist löchrig wie ein Schweizer Käse und wird als Einfallstor ausufernder Befristungen in Form von Dauerschleifen von Kurzzeitverträgen für die Beschäftigten. Es bedarf einer völlig neuen Ausrichtung mit klaren Regeln für mehr Sicherheit und Perspektive für die Beschäftigten im wissenschaftlichen Mittelbau, sonst macht es sich überflüssig", erklärt Nicole Gohlke zu den heute vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgelegten Ergebnissen der Evaluation der Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes von 2016. Nicole Gohlke weiter:

„An den Unis sind sage und schreibe 84 Prozent und an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften 78 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter in befristeten Arbeitsverhältnissen. Damit sind die Befristungen genauso hoch wie vor der Novellierung 2016. Das Ziel der damaligen Novellierung, nämlich die Eindämmung genau dieser Missbräuche von Kettenbefristung, wird durch die vorliegenden Ergebnisse ad absurdum geführt.

Der Begriff der Qualifizierung muss endlich rechtssicher und eindeutig bestimmt werden. Mit der unverschämten Auslegungspraxis dieses Begriffes muss endlich Schluss sein. Und wir brauchen Mindestvertragslaufzeiten, damit die Betroffenen ein Mindestmaß an Sicherheit und Planbarkeit erhalten. Die Tarifsperre muss endlich fallen, damit Gewerkschaften für bessere Arbeitsverhältnisse der Beschäftigten Verhandlungen führen können. Überdies müssen Möglichkeiten der Verlängerung eingeräumt werden als Nachteilsausgleich."