"Das Loch im Geldbeutel der Lohnabhängigen wird größer und größer. Bereits das dritte Jahr in Folge erleben Beschäftigte erhebliche Lohnverluste, die das Leben trotz Arbeit unsicher und kaum finanzierbar machen. Das ist nicht hinnehmbar", kommentiert Susanne Ferschl, Fraktionsvize der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten, revidierten Daten, wonach der Reallohnindex im Jahr 2022 um 4 Prozent gesunken ist und den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008 bedeutet. Ferschl weiter:
"Obwohl der Mindestlohn im letzten Jahr deutlich erhöht wurde, sind die Löhne insgesamt weniger stark gestiegen als prognostiziert. Darüber hinaus bleibt die Inflation bei Grundnahrungsmitteln hoch, was vor allem Beschäftigte belastet, die zu niedrigen Löhnen arbeiten. Die Bundesregierung muss den Mindestlohn nicht nur einmalig anheben, sondern auch gesetzlich auf ein stabiles Fundament stellen. Das Gesetz sollte so angepasst werden, dass der Mindestlohn 60 Prozent des mittleren Einkommens nicht unterschreitet. Nur so ist sichergestellt, dass auch Beschäftigte im unteren Lohnbereich nicht von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt werden. Notwendig und überfällig ist eine Aufwärtsspirale bei den Löhnen - dafür muss neben dem Mindestlohn auch die Tarifbindung gestärkt werden. Das fordert nicht bloß DIE LINKE, sondern das schreibt auch eine Richtlinie der Europäischen Union vor."