„Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung schlägt sich mittlerweile auf dem Arbeitsmarkt nieder. Anstatt wie üblich im Sommer zu sinken, steigt die Arbeitslosigkeit um fast 150.000 Personen. In diesem konjunkturellen Niedergang mit steigenden Preisen und Zinsen legt die Bundesregierung einen massiven Sparhaushalt auf. Das ist absolut kontraproduktiv für die Beschäftigung“, erklärt Jessica Tatti, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den aktuellen Bericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Jessica Tatti weiter:
„Der Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass der Arbeitsmarkt nicht mehr so robust ist wie noch während der Corona-Krise oder zu Beginn des Ukraine-Kriegs. Mittlerweile zeigen nicht nur alle Indikatoren zur wirtschaftlichen Entwicklung nach unten, sondern die Arbeitslosigkeit steigt ganz real. Vor allem hohe Energiekosten und mögliche Standortverlagerung aus Kostengründen führen dazu, dass Unternehmen weniger Neueinstellungen vornehmen. Das heißt im Klartext: Wer jetzt arbeitslos wird, hat weniger Chancen auf einen neuen Job. Zudem ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen. Ganz im Gegenteil hat sich die Spaltung am Arbeitsmarkt vertieft: Fachkräfte und Spezialisten werden händeringend gesucht, viele Unternehmen klagen über lange Suchprozesse. Zugleich haben Gering- und Unqualifizierte weniger Aussichten auf einen Arbeitsplatz. Dieser negativen Parallelentwicklung muss entgegengewirkt werden, indem entschlossen in Aus- und Weiterbildung investiert wird. Die Ampel macht aber mit ihrem Sparkurs das Gegenteil. Bei den Jobcentern brechen deswegen die Weiterbildungszahlen weg. Aktuell gibt es ein Minus von sechs Prozent. Und für das kommende Jahr sind viel stärkere Einbrüche zu erwarten, da die Ampel beschlossen hat, genau jetzt bei den Jobcentern zu sparen - in die Wirtschaftskrise hinein. Das ist kurzsichtige Politik auf dem Rücken von Arbeitslosen und der Wirtschaft.“