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Schausteller-Gewerbe braucht Unterstützung

Rede von Petra Sitte,

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In den Pandemiejahren ist eine Menge über ausgefallene Volksfeste geschrieben worden. Hätte das große Bedauern aus der Politik auch angemessene, unbürokratische und schnelle Unterstützungen für die Branche bedeutet, wären die Existenzängste der Schausteller und Schaustellerinnen deutlich kleiner gewesen.

(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)

Kaum bekannt ist die große Vielfalt des Gewerbes. Kaum bekannt sind auch die Unternehmensstrukturen innerhalb der Familien, die teils seit mehreren Generationen ihre jeweiligen Geschäfte führen. Das erklärt eben auch die mangelnde Passfähigkeit so mancher Förderung.

Volksfeste sind in der Tat ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Schon deshalb waren sie nicht nur in den Landtagen, sondern auch in vielen kommunalen Vertretungen Thema von Anträgen und Hilfestellungen. Auch wir haben uns in den kommunalen Parlamenten für die Interessen der Schaustellerinnen und Schausteller eingesetzt. Da ging es um Standmieten, da ging es aber eben auch um die Suche geeigneter Standorte. Ich freue mich daher, dass sich die Branche nun wieder zu erholen scheint.

Aber nach der Pandemie ist in der Energiekrise und in der Inflation. Einerseits bedrohen hohe Preise – der Kollege hat es gerade gesagt – die Branche erneut. Hohe Preise gefährden auch den Besuch vieler Gäste, die sich das Vergnügen dann eben nicht mehr leisten können. Andererseits – das muss man hier auch mal feststellen – hat die Branche ihren Stromverbrauch in den letzten Jahren durch hohe Investitionen bereits verantwortungsbewusst gesenkt. Es sollte auch dafür mehr Unterstützung geben. Andere Wirtschaftsbereiche bekommen sie ja auch.

(Beifall bei der LINKEN)

Die Branche hat sich auf ihrem zurückliegenden Verbandstag optimistisch gezeigt. Gut so; ich gehe ja auch gerne hin. Wir wollen aber eben nicht nur das Überleben der Schausteller sichern. Wir wollen sie stärken, damit gute Arbeit, guter Lohn und gutes Leben für sie und die Beschäftigten selbstverständlich sind.

Danke.

(Beifall bei der LINKEN)